[Magisterarbeit]

Die Ausmalung des Venussaals der Augustusburg (Erzgeb.)

Detail von der Nordwand des Venussaals

Die Arbeit wurde betreut von Prof. Dr. Jürgen Paul.

Als 1998 eine Studentengruppe die Augustusburg besuchte, um sich mit der Gestaltung historischer Ausstellungen am praktischen Beispiel auseinanderzusetzen, stieß ich eher zufällig auf den Venussaal. Erst seit 1997 öffentlich zugänglich, liegt er im Zentrum einer Ausstellung zu Jagd und Hofleben zur Zeit des Bauherren der beeindruckenden Schlossanlage, des sächsischen Kurfürsten August. Dessen Hofmaler Heinrich Göding gestaltete auf den Wänden des Saals eine Landschaft, deren braune Farben und deren Bezeichnung als "Venusberg", aus einer Zeit kurz nach der Entstehung überliefert, den Eindruck erwecken, sie liege unter der Erdoberfläche in einer riesigen Höhle. Über die Bedeutung dieser Malerei und die Nutzung des Saals ist wenig bekannt. In meiner Arbeit ginge es mir vor allem darum, das Werk in unterschiedliche Zusammenhänge einzuordnen, um so einer Klärung der Bedeutung näher zu kommen.

 

Dieser Holzschnitt aus Thomas Murners "Geuchmatt" (1519) zeigt eine ganz andere Auffassung des Themas als die Malerei Gödings. Auf dem Berg thront Venus, während Eckart am Eingang ein Paar davor warnt, hinein zu gehen,

Zunächst galt es, die Stellung des Raumes innerhalb der Gesamtanlage des Schlosses zu untersuchen, dessen Räume, von der Kapelle abgesehen, sämtlich innerhalb von 2 Jahren unter Gödings Leitung malerisch gestaltet wurden. Im nächsten Schritt richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die literarischen Quellen zum Venusberg, die stets direkt oder indirekt mit der Tannhäusersage verknüpft sind. Die erkennbaren Details des Gemäldes können als bildliche Umsetzung bestimmter Textstellen verstanden werden, ohne dass aber eine solche Interpretation zwingend wäre.

Die künstlerischen Vorlagen suchte ich unter den mit der Renaissance aufkommenden illusionistischen Raumgestaltungen, in der Landschaftsmalerei und bei Fest- und Theaterdekorationen. Darüberhinaus schien es mir wichtig, das Minnekonzept und den Kampf um die Minneburg, wiederum im europäischen Festgeschehen verankert, in die Untersuchung einzubeziehen.

Endgültige Antworten auf die Fragen zum Venussaal konnte ich letztlich nicht formulieren, doch den Kreis, aus dem solche Antworten kommen müssten, einengen.

 

Wenn Sie Interesse an dieser Arbeit haben, lassen Sie mir eine Nachricht zukommen und ich schicke Ihnen eine PDF-Datei.

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