Zunächst galt es, die Stellung des Raumes innerhalb der Gesamtanlage des Schlosses zu untersuchen, dessen Räume, von der Kapelle abgesehen, sämtlich innerhalb von 2 Jahren unter Gödings Leitung malerisch gestaltet wurden. Im nächsten Schritt richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die literarischen Quellen zum Venusberg, die stets direkt oder indirekt mit der Tannhäusersage verknüpft sind. Die erkennbaren Details des Gemäldes können als bildliche Umsetzung bestimmter Textstellen verstanden werden, ohne dass aber eine solche Interpretation zwingend wäre.
Die künstlerischen Vorlagen suchte ich unter den mit der Renaissance aufkommenden illusionistischen Raumgestaltungen, in der Landschaftsmalerei und bei Fest- und Theaterdekorationen. Darüberhinaus schien es mir wichtig, das Minnekonzept und den Kampf um die Minneburg, wiederum im europäischen Festgeschehen verankert, in die Untersuchung einzubeziehen.
Endgültige Antworten auf die Fragen zum Venussaal konnte ich letztlich nicht formulieren, doch den Kreis, aus dem solche Antworten kommen müssten, einengen.